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Freie Fahrt mit der A.M.P.E.L.


Stuttgart (KEN). Wenn zwei Menschen versuchen,den Begriff "Wert" zu definieren, haben sie hinterher mindestens zwei richtige Antworten - und beide haben Recht. Und dabei haben sie noch nicht einmal über die Erfüllungskritierien gesprochen, über das also, woran sie erkennen, dass ein Wert wirklich bestätigt wird.

Mit den Methoden der 80er Jahre waren Werte weder angemessen zu erfassen, noch war es möglich, den beschworenen Wandel zu verfolgen, an dem die Völkerkunde so lange interessiert war. Wobei jedem klar war, dass dieser Wandel tatsächlich stattfand. Was wäre also, wenn man subjektiv empfundene Werte be-werten könnte, ohne über diesen abstrakten Begriff Wert überhaupt streiten zu müssen?

Stuttgart. Klaus ist Unternehmensberater und Anfang 40. Was er anfasst, führt er erfolgreich zu Ende und viele andere Menschen wären damit glücklich. Klaus jedoch nicht: Er kann sich über seinen eigenen Erfolg nicht freuen und hat keine Ahnung warum. In einer Werteanalyse mit der A.M.P.E.L. finden wir schnell heraus, dass hohe Umsätze seine wichtigsten Werte überhaupt nicht unterstützen.

Potenziale nutzen

Glücklich wäre er dagegen, wenn er in anderen Bereichen seines Lebens einen sinnvollen Beitrag leisten und dabei als Persönlichkeit wachsen könnte. Standortbestimmungen auf der Werteebene dauern in manchen "Visions-Workshops" zwischen drei und sieben Tagen. Mit der A.M.P.E.L., einer Diagnose- und Entscheidungshilfe dauert dies höchstens drei Stunden. Der Klient hat dann nicht nur eine Momentaufnahme in der Hand, sondern eine Basis für ein effektives Selbst- und Fremdcoaching, das seine berufliche und persönliche Entwicklung massiv unterstützt.

Das Kürzel A.M.P.E.L. steht für "Angleichen multipler Projekte, Erfahrungen und Lebensstrategien (Aligning Multiple Projects, Experiences and Life Strategies). Das Format analysiert Herausforderungen auf der Wertebene und zeigt auf vielfältige Weise Interventionsmöglichkeiten mit allen Coaching-Werkzeugen an. Die A.M.P.E.L. ermöglicht die Statusbestimmung gelebter Werte in verschiedenen Rollen, die als jeweils zweckspezifisches System von Rechten und Pflichten verstanden werden; es lassen sich Verstöße gegen Werte ermitteln und Entscheidungen vorbereiten.

Das Problem mit dem Wertewandel

Die Geschichte des Verfahrens geht bis in die 80er Jahre zurück, als die Ethnologen in Münster, Nordrhein-Westfalen, sich den Themen Status, Rolle und Werte widmeten. Der Verfasser lernte, dass es nahezu unmöglich ist, "Wert" an sich zu definieren. Der Soziologe Rüdiger Lautmann ("Wert und Norm - Begriffsanalysen für die Sozio-logie 5"; 2. Aufl. Opladen 1971) fand über 200 (!) brauchbare Definitionen, die alle richtig waren und dabei nicht einmal irgendwelche Inhalte benannten. Wenn also zwei Menschen miteinander über Werte oder gar Wertewandel sprechen, dann schauen sie möglicherweise in die gleiche Richtung - aber das ist auch aneinander vorbei.

Viel einfacher ist es, die Inhalte in einer Werteberatung dem Klienten zu überlassen. Er wird für sich herausfinden, wie es ist, sich selbst mit seinen verschiedenen Rollen, in denen er Werte lebt, als "Multiprojekt" zu begreifen. Erhebliche Abweichungen von dem Ideal eines gelebten Wertes in einer Rolle haben nämlich in der Regel auch Folgen für die anderen Rollen und können zu schwer wiegenden Identitätsproblemen führen. Die A.M.P.E.L. zeigt hier deutlich Interventionsmöglichkeiten auf.

Außerdem bestätigte sich immer wieder, dass "Objekte", um die es bei großen Entscheidungen geht, in der Regel auf jeden Wert in jeder Rolle einer Person einwirken. Solche Objekte können beispielsweise für einen Journalisten verschiedene Aufträge sein, für eine Berufswiedereinsteigerin, ob sie ihren Mann in dessen Firma unterstützt oder sich selbstständig macht. Selbst die Entscheidung für einen Pinscher oder eine Dänische Dogge kann als Objekt unter Wertaspekten mit Einfluss auf alle möglichen Rollen erfasst werden.

Aufschlussreich ist es, zur Auswahl stehende Objekte zunächst unter Aspekten der Motivation zu analysieren und die Vorentscheidung dann auf die bisherigen Rollen zu beziehen. Mit der A.M.P.E.L. gelingt das recht einfach, und sie bewirkt schließlich eine verblüffende Harmonisierung auf Wertebene.

A.M.P.E.L. - Los geht's bei Grün!

Wenn wir den Klienten im A.M.P.E.L.-Format als Multiprojekt begreifen, dessen Rollen (= Projekte) mehr oder weniger gut gemanagt sind, dann können wir seine Wertekongruenz steigern, so dass er stärker und in Übereinstimmung mit seinen Werten handeln wird: Er erkennt "rote" Situationen schnell, kann an den "gelben" arbeiten und sie in jedem gewünschten privaten und beruflichen Bereich auf "Grün" schalten - von der Standortbestimmung über den Objektabgleich bis hin zur Jahres- und Lebensplanung.

Gemeinsam mit dem Klienten werden dessen wichtigste Werte, deren Hierarchie und die wichtigsten Rollen erarbeitet. Diese werden dann zueinander in Beziehung gesetzt und nach einem speziellen Verfahren bewertet. Auch wenn die A.M.P.E.L. für das Selbstcoaching konzipiert ist, haben sich Einweisungen über das Coaching hinaus bewährt, da manche Kombinationen von Werten und Rollen eine besondere Fragetechnik erfordern. Auch gibt es Störfaktoren, die leicht übersehen werden und das Ergebnis verfälschen.

Von der Analyse zum Handlungsplan

In der gemeinsamen Auswertung werden nach der Bewertungsphase die Ressourcen und Handlungssignale beurteilt und in einen Aktionsplan überführt. Der Klient findet heraus, wie er seine Werte in den jeweiligen Rollen noch besser leben kann.

Eine der nahe liegenden Vorannahmen in diesem Verfahren ist: Wenn jemand seinen Werten entsprechend handelt, wird er wesentlich zufriedener sein als jemand, der ständig dagegen verstößt. Die A.M.P.E.L. erlaubt jederzeit schnelle Vergleiche und Standortbestimmungen mit dem Ziel einer optimierten Werte- und Rollenkongruenz. In den weiteren Teilen des Verfahrens, die hier nicht dargestellt, aber Teil des A.M.P.E.L.-Einzelcoachings sind, geht es dann um die Anwendung des Verfahrens auf wertkongruenter Entscheidungen.

 


 

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